Muntenien

In Targoviste (Târgovişte), ehemalige Fürstenresidenz der Walachei, sind noch die Ruinen des einstigen Fürstenhofes zu sehen, den die Fürsten Mircea cel Bătrân (Mircea der Alte), Petru Cercel, Matei Basarab, Radu cel Mare (Radu der Große) und Constantin Brâncoveanu (Brancoveanu) einst erbauten. Der Chindia-Turm (Turnul Chindiei), Von Vlad Ţepeş (Tepes) (Vlad dem Pfähler) errichtet, ist das Wahrzeichen der Stadt. Die Metropolitankirche (Biserica Metropoliei) ist ein neuer Bau, 1890-1923 nach den Plänen des französischen Architekten André Lecomte du Noüy errichtet, nachdem die alte Metropolitankirche des Neagoe Basarab (1515-1518) abgetragen wurde. Die Stelea-Kirche, eine Stiftung des Vasile Lupu (1644-1645), ist von moldauischen Stil geprägtund weist bauliche Ähnlichkeiten mit der Drei-Hierarchen-Kirche aus Iasi (Iaşi) auf. Die Kirche des Klosters Dealu (5 km von Targoviste / Târgovişte), zwischen 1499-1501 von Radu cel Mare gebaut, birgt auch die Grabstätten mehrerer Fürsten der Walachei, darunter Radu der Große, Pătraşcu cel Bun u.a. Ebenfalls hier wird der Sarg mit dem Kopf des Fürsten Mihai Viteazul (Michaels des Tapferen) bewahrt.

 

In Curtea de Arges (Argeş), desgleichen einst Hauptstadt der Walachei (14.-15. Jahrhundert), steht die ehemalige Fürstenkirche (Biserica Domnească), deren Bau und Wandmalereien im 14. Jh. ausgeführt wurden. Berühmt ist die schöne Bischofskirche (Biserica Episcopală), die von Neagoe Basarab in den Jahren 1512-1517 gestiftet und 1875 nach den Plänen des französischen Architekten André Lecomte du Noüy restauriert wurde. Hier ist die Grabstätte der Königsfamilie von Rumänien – König Carol I. und König Ferdinand sowie die Königinnen Elisabeth und Maria sind hier begraben.

 

In der Umgebung, auf der Anhöhe über dem Arges-Tal, ist die bizarre Ruine der Burg Poienari zu sehen, die angeblich von Radu I. (Negru Voda / Vodă) erbaut wurde und von Vlad Tepes (Ţepeş) (Vlad dem Pfähler) ausgebaut und genutzt wurde.

 

Craiova ist eine der schönsten Städte Rumäniens. Im 15. Jh. wurde Craiova Verwaltungszentrum und Sitz des Ban (Provinzvorstehers) von Oltenien und entwickelt sich alsdann zu einem wichtigen Handels- und Kulturzentrum. Die Fürstenkirche (Biserica Domneasca / Domnească), eine Stiftung des Fürsten Matei Basarab aus den Jahren 1651-1652, 1838 von einem Erdbeben zerstört, dann vom französischen Architekten André Lecomte du Noüy wieder aufgebaut, ist heute die Metropolitankirche Olteniens. Das Kunstmuseum, in einem nach den Plänen von Paul Gottereau im Jahre 1896 errichteten Palast untergebracht, bew

ahrt Jugendwerke des Bildhauers Constantin Brancusi / Brâncuşi. In Casa Baniei / Băniei (ehemalige Residenz des oltenischen Bans), 1699 vom Fürsten Constantin Brancoveanu / Brâncoveanu erbauen lassen, ist das Ethnografische Museum eingerichtet.

Nordoltenien ist ein Gebiet orthodoxer Spiritualität. Hier trifft man auf Schritt und Tritt auf wunderschöne Klöster und Klausen: Cozia, Tismana, Hurezi, Bistrita / Bistrița, Polovragi, Dintr-un lemn (aus einem Holz), Arnota und Govora, Frasinei / Frăsinei, Turnu, Stanisoara / Stânişoara, Ostrov, Lainici, Locurele, Sacelu / Săcelu, Patrunsa / Pătrunsa, Fedelesoiu / Fedeleşoiu, Cornetu.

 

Im Dorf Romanii / Românii de Jos, unweit von Horezu, einem berühmten Keramikzentrum, befindet sich das bedeutendste Bauensemble mittelalterlicher Architektur der Walachei und hervorragendes Beispiel des Brancoveanu / Brâncoveanu-Stils – das Kloster Hurez (1690-1703), eine Stiftung aus dem Jahre 1690 des Fürsten Constantin Brancoveanu / Brâncoveanu. Die inmitten dichter Wälder gelegene Klosteranlage umfasst die den Heiligen Kaisern Constantin und Elena (1690-1692 erbaut) gewidmete Hauptkirche, die Kapelle Mariä Geburt (1697), die Hospitalkirche (1696-1699 von Maria Brancoveanu / Brâncoveanu, der Gattin des Fürsten, gestiftet), die Klause der Heiligen Apostel (1698), die Klause des Hl. Stefan (1703) und das Herrenhaus. Bemerkenswert ist der 1725-1753 errichtete Vorbau mit Treppenaufgang und Altan, der auf Anlass des Klostervorstehers Dionisie Balacescu / Bălăcescu gebaut wurde. In der Herrschaftszeit des Constantin Brancoveanu / Brâncoveanu (1688-1714) erblühte das Kloster Hurez zu einem der wichtigsten Zentren geistiger und künstlerischer Tätigkeit. Hier gab es eine reichhaltige humanistische Bibliothek (mit etwa 4000 Bänden), eine Schule für Kopisten und eine Malerschule, deren Meister ihr Handwerk auch in der Walachei, in Transsilvanien und in der Moldau ausübten. Die Kunstsammlung des Klosters, die jetzt im Herrenhaus untergebracht ist, umfasst wertvolle Kulturgegenstände wie alte Drucke, Holzikonen, Paramente, manche davon aus den Gründungsjahren des Klosters.

Das Kloster Cozia, am rechten Ufer des Olt (Alt), 1387 – 1388 von Bauleuten aus Mähren errichtet, ist die schönste Stiftung des Woiwoden Mircea cel Batran / Bătrân, der auch in der Vorhalle dieser Kirche seine Grabstätte hat.