Sighişoara / Schäßburg

Das kleine Sighisoara (Schäßburg) mit seinen gut 30.000 Einwohnern liegt in Zentral-Transilvanien, im Tal der großen Kokel (Târnava Mare). Die Stadtzählt zu den wenigen vollständig erhaltenen und bewohnten mittelalterlichen Ensembles Europas. Das historische Zentrum, der so genannte Burgberg (Cetatea), ist Unesco-Weltkulturerbe. Die fast komplette Ringmauer um die Oberstadt ist eine Stadtbefestigung mit ursprünglich 14 Wehrtürmen und vier Basteien, von denen noch mehrere erhalten sind.

 

Nun aber in das Gassengewirr mit seinen bunten Häusern. Anlaufplatz ist das Haupttor der Stadt mit dem Stundturm (Turnul cu Ceas). Diese Uhr hatte ursprünglich nur einen Stundenzeiger, daher ihr Name. Der Turm selbst hat die stattliche Höhe von 64 Metern und beherbergt auf fünf Etagen das städtische Historische Museum (Muzeul de Istorie), das Themen wie Archäologie, Medizin und Pharmakologie des Mittelalters beinhaltet sowie ein Uhrenmuseum und eine Folterkammer beherbergt und dem Raketenbauer Hermann Oberth, der hier zum deutschen Gymnasium ging, Räumlichkeiten widmet. Wer den Aufstieg geschafft hat, der wird auf der Galerie, dem früheren Wehrgang, mit einem Rundblick auf die Unterstadt (Oraşul de Jos), auf die Altstadt des Burgbergs und nicht zuletzt auf die berühmte namensgebende Uhr belohnt. Ein Trommler im drehbaren Figurenwerk schlägt zu jeder Viertelstunde auf seine Bronzetrommel, während pünktlich zu Mitternacht eine Holzfigur den neuen Wochentag kündet.

 

Schnell vorbei an den Vermarktungsstätten von Vlad Tepes (Vlad Ţepeş) Dracula (Casa Vlad Dracul), gelangt man zum lebendigen Zentrum von Sighisoara (Sighişoara / Schäßburg), dem Burgplatz (Piața Cetății) mit seinen Patrizierhäusern aus dem 17, und 18. Jahrhundert: Erwähnenswert sind das Haus mit dem Hirschgeweih (Casa cu Cerb) und das Haus in venezianischer Gotik (Casa Venețiană).

 

Um die Burgmauergasse (Strada Zidul Cetății) zu begehen, wendet man sich vom Burgplatz aus durch die Schanzgasse (Strada Bastionului) nördlich zum barocken Schusterturm (Turnul Cizmarilor) mit dem roten Spitzdach. Nun folgt entlang der Ringmauer gegen den Uhrzeigersinn der massive Schneiderturm (Turnul Croitorilor), der Kürschnerturm (Turnul Blanarilor) mit seinem achteckigen Grundriss und schließlich der Fleischerturm (Turnul Macelarilor).

 

Eine Kuriosität von Sighisoara (Sighişoara / Schäßburg), ist die hölzerne, überdachte Schülertreppe (Scara Scolarilor), die auf 175 Stufen zur Bergschule (Scoala din Deal), zur Bergkirche (Biserica din Deal) führt. Der alternative Abstieg führt auf einem Fußweg zum 25 Meter hohen Zinngießerturm (Turnul Cositorarilor), mit quadratischem Grundriss, einem fünfeckigen Mittel- und einem achteckigen Oberteil und einem sechseckigen Dach.