Crisana / Crişana

Oradea (Großwardein), nur 12 km von der Grenze entfernt, ist die größte Stadt der rumänischen historischen Provinz Crisana (Crişana) (des Kreischgebietes) und sozusagen das „Haupttor“ von und zum europäischen Westen. Unter der Herrschaft der Habsburger erlebte Oradea seine Blütezeit, als die prächtigsten Bauwerke der Stadt errichtet wurden: die orthodoxe Kathedrale „Entschlafung der Muttergottes“, mit barocken und neoklassizistischen Stilelementen, bekannt auch als die Kirche mit dem Mond (mit Uhrturm, an dem auch die Mondphasen angezeigt werden), die römisch-katolische Kathedrale, ein monumentaler Sakralbau, das römisch-katholische Bischofspalais, in dem jetzt das Museum des Kreischgebietes untergebracht ist, die römisch-katholische Kirche des hl. Ladislaus, die Synagoge, das Palais der Handelskammer, das Bürgermeisteramt, das Theater, der Justizpalast, die Jugendstilpaläste Schwarzer Adler, Ullman, Apollo u.a.

 

In seiner nahen Umgebung (nur 8-10 km weit) finden sich die bekannten Thermal-Kurorte Baile Felix (Felix-Bad), mit einer schönen Parkanlage mit See im Zentrum, und Baile 1 Mai (1. Mai Bad), bekannt auch wegen der hier noch existierenden Seerosenart (Nymphaea lotus var. thermalis), eine äußerst seltene Lotusart, auch Thermenseerose genannt, zu besichtigen im eigens dafür gegründeten Reservat „Pârâul Pețea“, das als eine „kleine tropische Oase“ Rumäniens angesehen werden kann, da einzig hier in Europa diese Seerosen als Relikt die Eiszeit überlebt haben.

Der beeindruckende Durchbruch des Crişul Repede (der Schnellen Kreisch) ist 7 km lang, durch das Gebirge Pădurea Craiului hindurch. Der Abschnitt zwischen Suncuiuş und Vadul Crişului (von 3 km), der Naturreservat erklärt wurde, ist der spektakulärste. Diese schöne touristische Gebirgsgegend ist auch durch ihre besonderen Karstformationen bekannt: die Höhle Peştera Vântului (Windhöhle) – die längste Höhle in Rumänien, die Höhle Peştera Unguru Mare, die Höhle Peştera Bătrânului.

 

Die Westkarpaten (Muntii Apuseni) sind eine besondere Attraktion für Touristen, da in dieser Gegend weitgehend noch die ursprünglichen Dörfer und die traditionelle Lebensweise ihrer Bewohner anzutreffen ist, in einer sagenhaften Landschaft eingebettet. Besondere Höhepunkte des Landschaftsbildes sind: das Arieş-Tal, die Klammen Cheile Turzii, Galbenei und Someşului Cald, die Karstformationen Cetațile Ponorului, die Eishöhle Ghețarul Focul Viu und der Regiunoasă-Graben. Wir befinden uns hier in einem Karstgebiet; die vielen Klammen (Râmeților, Aiudului, Intregalde, Ampoiței, Galdei, Vălişoarei) verleihen dem Westgebirge ein ganz besonderes Aussehen. Das Padiş-Plateau mit seinen 13 Ponoren (Schlucklöcher) ist eines der beliebtesten Ausflugsziele. Weiterhin gibt es hier interessante Gebilde wie den Schneckenberg (Dealul cu melci), die Detunata Goală („die nackte Detunata“), ein Vulkansteinfelsen, sowie unzählige Höhlen wie Ghețarul Scărişoara (die Eishöhle Scărişoara), Peştera Urşilor (Bärenhöhle), Cetatea Rădesei (Rădesei-Burg), Peştera Meziad (Meziad-Höhle). Der Luftkurort Stâna de Vale (Kreis Bihor) liegt 1.102 m ü. M., in einer Senke umgeben von den Gebirgen Munții Vlădeasa und Pădurea Craiului, mit guten Wintersportmöglichkeiten.

 

Arad, die Stadt an der Marosch, 1131 erstmals urkundlich erwähnt, beeindruckt durch ihren Kulturpalast (1910-1913), in eklektischem Stil errichtet, dessen 300 Räume die Abteilungen des Kreismuseums beherbergen. In der einstigen Festung, die im 16. Jh. errichtet und 1698-1701 im Vaubanstil von Prinz Eugen von Savoyen umgebaut wurde, sind im 18. Jh. schöne Barockgebäude errichtet worden. Interessant ist auch das Haus mit dem „Stock im Eisen“ (1815), ein mit Nägeln bespickter Baumstumpf, der mit einem Eisenblech eingefasst und  mit einem Schloss verriegelt ist.