Iasi (Iassy) rumänisch Iaşi

Iasi (Iassy / Iaşi), die auf sieben Hügeln wie das alte Rom gelegene Stadt, ist das „Herz“ der Moldau. In Iassy gibt es eine große Anzahl an Museen, Gedenkhäusern, Denkmälern, Palästen und historischen Gebäuden. Der Marktflecken begann im 15 Jh. zu wachsen, als die moldauischen Fürsten ihre Hauptstadt hierher verlegten. In der vom Stefan dem Großen 1491-1492 errichteten Kirche Sfântul Nicolae-Domnesc (fürstliche Kirche des hl. Nikolaus), die damals zum Fürstenhof gehörte, wurden die Herrscher der Moldau (ab dem 16 Jh. bis 1859) gekrönt. In der Zeitspanne 1564-1859, in der Iassy (Iasi / Iaşi) Hauptstadt der Moldau war, wurden die prächtigen Bauten dieser Stadt errichtet: die Klosterkirche Galata (1576-1578), Golia (Anfang des 16 Jh.), Cetățuia / Cetatuia (1668-1672), Frumoasa (1583-1586), die römisch-katholische Kathedrale (die Franziskanerkirche, 1782-1789).

 

Die Kirche Trei Ierarhi (Drei Hierarchen), eine Stiftung des Fürsten Vasile Lupu, 1635-1639 erbaut, vereint Elemente der moldauischen Kunst mit jenen aus Muntenien; ihre außergewöhnliche in Stein gemeißelte Fassadendekoration ist einzigartig in Rumänien.

 

Der Kulturpalast, ein neugotisches Bauwerk, das anstelle der einstigen Fürstenhöfe nach den Plänen des Architekten I.D. Berindei in den Jahren 1907-1926 errichtet wurde, beherbergt einen reichhaltigen Museumskomplex. Der Palast (1806) des Fürsten Alexandru Ioan Cuza beherbergt jetzt das Muzeum der Vereinigung, im Haus Dosoftei (1677), einst eine Buchdruckerei, ist das Museum des Buchdrucks eingerichtet.

 

Der Palast des Mihai Sturdza (1834-1848), jetzt das Musikkonservatorium, das Haus Beldiman (1819) und der Palast Roset-Roznoveanu (1832-1834), das heutige Bürgermeisteramt, sind Zeugen der prachtvollen Vergangenheit der einstigen Hauptstadt der Moldau.

Die Universität „Alexandru Ioan Cuza“, 1860 gegründet, ist die älteste des Landes. Das Gebäude, 1896 im Stile der Neoklassik mit Barockelementen erbaut, ist das Werk des französischen Architekten Louis Blanc; der schöne Wandelgang ist mit Fresken des rumänischen Künstlers Sabin Balasa / Bălaşa geschmückt.

 

Das Gebäude des Nationaltheaters wurde in den Jahren 1894-1896 von den Wiener Architekten Fellner und Helmer errichtet; seine Fassade ist in neoklassizistischem Stil, der akustisch einwandfreie Vorstellungssaal im Barock- und Rokokostil gestaltet.

 

In der Kate im alten Stadtviertel Ţicău / Ticau, ein traditionelles rumänisches Haus mit Diele, zwei kleinen Zimmern und Veranda, umgeben von einem Blumengarten, das jetzt als Gedankenhaus eingerichtet ist verbrachte der Schriftsteller Ion Creangă / Creanga seine letzten Lebensjahre (1872-1889). Er ist als klassischer Erzähler in die rumänische Literaturgeschichte eingegangen, der in seinen „Kindheitserinnerungen“ (Amintiri din copilarie / copilărie) voller Humor Streiche und wunderbare Erlebnisse aus seiner Kindheit und Schulzeit darstellt, sowie durch viele andere klassische Geschichten, welche Generationen von Kindern erfreut haben.

 

Der Copou-Park, 1833 angelegt, ist einer der beliebtesten Orte für Spaziergänge. Hier gibt es die Junimea-Allee, so genannt, weil sie von den bronzenen Büsten der Mitglieder der gleichnamigen literarischen Gesellschaft vom Ende des 19. Jh. gesäumt wird, weiterhin die mehr als hundertjährige Linde des Mihai Eminescu, die das Andenken an den Nationaldichter Rumäniens, der zeitweise in Iassy (Iasi / Iaşi) lebte, aufrecht erhält. In der Mitte des Parks steht der Obelisk mit den Löwen (das Denkmal der Grundgesetzte, 1834), eines der ältesten Denkmäler Rumäniens; es ist eine 15 m hohe und 10 t schwere Säule, die von vier ruhenden Löwen getragen wird.

 

Der Botanische Garten (105 ha), eine bewaldetes Areal auf dem Copou-Hügel, birgt mediterrane, tropische und subtropische Pflanzenarten in 12 Abteilungen. Die künstlichen Seen rekonstruieren Habitate aus dem Donaudelta, der Rosengarten umfasst etwa 800 edle Rosenarten, in den 12 Gewächshäusern sind exotische und seltene Pflanzen zu sehen. Traditionell wird hier im Herbst eine Chrysanthemen-Ausstellung dargebracht, dazu im Februar eine Azaleen-Ausstellung.