Das Donaudelta

Das Mündungsgebiet der Donau (Delta Dunării) am Schwarzen Meer bildet mit seinem riesigen Delta ein weltweit einmaliges Ökosystem. Mit seinen 5.000 km² Fläche ist es Europas größtes Feuchtgebiet und gilt als größtes zusammenhängendes Schilfrohrgebiet der Erde. Es bietet über 4000 Tier- und über 1000 Pflanzenarten Lebensraum. Das zum Weltnaturerbe zählende Delta zu erleben ist „Natur pur“.

 

Die „natürliche“ Hauptstadt, der Ausgangspunkt für Ausflüge in die unzähligen Seitenarme, auf die schwimmenden Inseln, zu den Seen, Auwäldern und Trockenbiotopen ist Tulcea.

 

Dort hat sich der Strom bereits geteilt (in den nördlichen Brațul Chilia und den Brațul Tulcea), kurz hinter Tulcea teilt sich dieser in zwei weitere Arme: Der mittlere mündet in Sulina (Brațul Sulina), der südliche bei Sfântu Gheorghe (Brațul Sfântul Gheorghe).

Als Schaufenster des Deltas kann das Museum des Donaudeltas (Muzeul Delta Dunării, Strada Progresului) gelten. Hier kann man sich im Voraus kundig machen über die Flora und Fauna, die einen bei Fahrten durch das Gebiet erwarten. Sehenswert ist zudem die aus dem Jahre 1863 stammende Moschee (Moscheea Azizie) auf dem kleinen Hügel, von dem man einen guten Blick auf den großen Strom hat.

 

Nah beieinander liegen der Hauptplatz der Stadt (Piața Civică) und die Uferpromenade mit dem dort permanent verankerten Hotelschiffen und schwimmenden Restaurants, ebenso die An- und Ablegestellen (Gara fluvială) für Fahrten in das Delta. Hierbei kann man sich für herkömmliche Passagierfahrten oder eine rasche Tour mit Schnellbooten entscheiden. Befahren werden alle drei Hauptarme, teilweise sind Zwischenstopps und „Umwege“ vom Hauptarm eingeplant.

Brațul Chilia. Auf dem nördlichen Arm geht die Fahrt nach Chilia Veche oder auf einem Nebenarm hinter der Ortschaft auf dem Brațul Cernovca zum Roşca-See (Lacul Roşca) mit seinen großen Beständen an Pelikanen und Störchen.

 

Brațul Sulina. Der Mittlere Arm ist für Seeschiffe ausgebaut worden, so dass die Strecke meist geradeaus führt. Es gibt aber Haltepunkte an Seitenarmen des Flusses: Maliuc, Mila 23 (Meile 23) oder Crişan, jeweils mit Übernachtungsmöglichkeiten. Der Leuchtturm von Sulina (Farul Vechi) bildet den Flusskilometer 0 der gesamten Donau; im Unterschied zu anderen Flüssen zählt man also von der Mündung und nicht von der Quelle. Festgelegt hat das 1856 die Donaukommission.

 

Brațul Sfântu Gheorghe. Der südliche ist der längste der drei Arme – hier lässt sich die Donau Zeit und mäandert, und man hat es dabei gelassen.

 

Die Infrastruktur ist zudem gut: Von Tulcea aus kann man per Straße die Donau auf etwa der Hälfte ihrer Strecke zum Meer begleiten, in kleinen Orten Halt machen und Tierreservate besuchen. In Dunavățu de Jos ist jedoch Ende. Von hier aus geht es nur per Boot weiter. In den Fischerort Sfântu Gheorghe (Heiliger Georg) gelangt man von Tulcea aus mit dem Schiff in etwa fünf Stunden.