Timişoara / Temeswar / Timisoara

Die bedeutendste rumänische Stadt des westlichen Landesteils ist Timişoara / Temeswar / Timisoara, zugleich das historische Zentrum des Banats. Ein Blick auf den Stadtplan zeigt ein System von Ringstraßen, in dessen innerstem Ring die historische Altstadt liegt. Ein äußerer Ring ist im Süden der Stadt die kanalisierte Bega, zu beiden Seiten von großzügigen Parkanlagen gesäumt.

 

Sehenswert im Stadtzentrum und gleichzeitig dessen Orientierungspunkte sind die drei bedeutendsten Plätze der Stadt: Piata / Piața Unirii (Einheits- oder Domplatz), Piata / Piața Libertatii (Freiheitsplatz) und Piata / Piața Victoriei (Sieges- oder Opernplatz).

 

Die Piața Unirii (Einheits- oder Domplatz) legt Zeugnis ab von der Habsburger Konzeption eines gänzlich umschlossenen Platzes mit dem barocken römisch-katholischen Dom (Domul romano-catolic) als dem augenfälligsten Gebäude. Vor dem Dom steht die gewaltige Dreifaltigkeitssäule, auch Pestsäule genannt (Coloana Ciumei); gegenüber vom Dom, mit dem Chor Platz hin, erblickt man die serbisch-orthodoxe Bischofskirche (Biserica sârbeasca / sarbeasca). An der südlichen Seite des Platzes befindet sich die Barock-Fassade der Alten Präfektur (Palatul Vechii Prefecturi, Palatul baroc), die heute das städtische Kunstmuseum beherbergt (Muzeul de Arta / Artă). Folgt man der südlich am Platz vorbeiführenden Strada Palanca, so gelangt man zur Bastion (Cetate), die zur Verstärkung der alten Festungsmauern errichtet wurde. Hier befindet sich heute das Banater Ethnografische Museum (Muzeul Banatului) mit ihren Beständen an rumänischer Volkskunst.

 

Der Piata / Piața Unirii (Einheits- oder Domplatz) am nächsten gelegen ist die Piata / Piața Libertații (Freiheitsplatz), in dessen Mitte sich die Nepomukstatue befindet. Der Platz wird von zwei historischen Gebäuden geprägt: Einmal das Alte Rathaus (Primaria / Primăria Veche) mit der Musikhochschule, sowie das Militärkasino (Cazinoul Militar). Eine der großen Synagogen von Timişoara / Temeswar / Timisoara befindet sich um die Ecke in der Strada Marasesti / Mărăseşti.

Die lang gestreckte Piata / Piața Victoriei (Sieges- oder Opernplatz) besteht aus einem breiten Boulevard mit Geschäften und Straßencafés: Die Fußgängerzone wird von zwei monumentalen Bauten begrenzt: der orthodoxen Kathedrale (Catedrala Mitropolitana / Mitropolitană) im Süden, deren Baubeginn 1936 war, und Theater- und Opernhaus (Teatrul National / Național şi Opera Romana / Româna) im Norden, von den Wiener Architekten Fellner und Helmer erbaut. In der Kathedrale ist ein Museum für Ikonen aus Glas und Holz eingerichtet. In der Mitte des Platzes steht die Säule mit einer Kopie der kapitolinischen Wölfin, ein Geschenk der Stadt Rom als Symbol für die Latinität Rumäniens. Einen Block von der Piața Victoriei (Sieges- oder Opernplatz) entfernt stößt man an der Piata / Piața Huniade auf das Hunyadi-Kastell mit dem Banater Museum (Muzeul Banatului).

 

Timişoara / Temeswar / Timisoara hat viel Grün zu bieten. Noch im inneren Ringbezirk liegt der große Parcul Civic (Bürgerpark); der schon genannte Grüngürtel am Bega-Kanal südlich des Zentrums beherbergt den Alpineț-Park und den Rosenpark (Parcul Rozelor), und im Norden der Stadt ist der Botanische Garten (Parcul Botanic).