Weinbauregion Cotesti, rumänisch Cotești

Dies ist auf der Wanderung durch die Weinbauzonen der Moldau von Nord nach Süd die „letzte“ in den Subkarpaten gelegene – obgleich in Richtung Westen, also nach Muntenien hin, ähnliche Bedingungen für den Weinbau herrschen. Im Übrigen war der Bereich historisch immer eng mit Odobesti / Odobești verbunden, getrennt durch den schon genannten Fluss Milcov. Weinbau wurde hier bereits in der dakisch-getischen Epoche betrieben. Dokumentarisch ist Weinbau bis in das 15. Jahrhundert belegt. Im Umkreis von Cotesti / Cotești konzentrierte sich die landwirtschaftliche Produktion auf Rebbau. Die von der Reblaus zerstörten Weingärten wurden fast vollständig mit ausländischen oder rumänischen Sorten wieder hergestellt, in sehr geringem Umfang mit Hybridsorten, also interspezifischen Sorten oder Kreuzungen.

 

Cotesti (Cotești) hat zwei natürliche Begrenzungen; im Norden den bereits genannten Milcov, im Süden den Cotatcu (Coțatcu). Dieser Nord-Süd-Streifen ist 33 Kilometer lang, in Ost-West-Richtung hat die Anbauzone eine Breite von drei bis sechs Kilometern. Das Relief ist leicht geneigt – zwischen den Subkarpaten bei 300 bis 400 Meter zur rumänischen Tiefebene im Nordosten mit etwa 100 Metern über dem Meeresspiegel. Quertäler mit geringer Hangneigung (zwei bis acht Grad) unterteilen das Rebland in eine sanft gewellte Hügellandschaft mit günstiger Sonnenexposition.

 

Das Klima stellt sich als Übergang zwischen gemäßigt und exzessiv kontinental dar: Die Temperatur liegt im Jahresschnitt bei 9,8°, die Niederschläge bei 575 Millimeter, die Sonnenstrahlung beträgt 2.150 Stunden.

Von den Weinen zählt der Feteasca Alba (Fetească Albă), ob trocken oder halbsüß, zu den Klassikern, während Feteasca Regala (Fetească Regală) durch seine Frische besticht und daher jung getrunken werden sollte, da ihm eine längere Alterung nicht bekommt.

 

Das gilt ebenso für den Plavaie (Plăvaie) wegen seiner angenehmen Säure und seines geringen Alkoholgehalts.

 

Sauvignon Blanc gefällt besonders, wenn er edelsüß ausgebaut wird, nachdem die Trauben also von Edelfäule (Botrytinia fuckeliana) befallen wurden.

 

Semillon (Sémillon) wird meist als Coupage mit Sauvignon Blanc ausgebaut, wobei der Anteil des Sauvignon nicht 20 Prozent übersteigen sollte.

 

Von den Rotweinen wird Babeasca Neagra (Băbească Neagră) selten allein produziert, meist als Assemblage mit Cabernet Sauvignon oder Merlot.

 

Die Weine aus Feteasca Neagra (Fetească Neagră) sind der ganze Stolz der Winzer aus Cotesti (Cotești). Trocken ausgebaut, purpurrot, Aromen nach Trockenpflaume, dann ein wenig gereift: harmonisch, delikat, geschmeidig. Eine spezielle rote „Cotești-Cuvée“ hat in ganz Rumänien einen guten Ruf: Mit der Kraft des Cabernet Sauvignon, der Delikatesse der Fetească Neagră und der Geschmeidigkeit des Merlot wird auch der Beweis angetreten, dass die subkarpatische Anbauzone Cotesti (Cotești) mit ihrer Öffnung in Richtung Donau vom Licht und der Wärme der Ebene profitiert und von daher hervorragende Rotweine zu produzieren vermag.