Weinbaugebiet Panciu

Panciu ist der nördlichste Bereich der im Vorgebirge des Karpatenbogens gelegenen Weinbauregionen. Er liegt zwischen den Flüssen Trotus / Trotuș im Norden und Putna im Süden, seine Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 30 Kilometer, in Ost-West-Richtung misst er im Durchschnitt 7,5 Kilometer. Zwischen 20 und 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche sind dem Weinbau gewidmet. Das Relief besteht aus einer Folge von Stufen, die von West nach Ost in Höhen von 350 bis 300 Meter, 270 bis 250 Meter, 200 bis 150 Meter und 125 und 70 Meter verlaufen. Sie werden quer durch kleine, aber teils steile Täler durchbrochen, was die Anlage von Terrassen notwendig gemacht hat, um der Erosion Einhalt zu gebieten. Die Jahresdurchschnittstemperatur von Panciu liegt bei 9,5°, wobei die Jahresamplituden der monatlichen Durchschnittswerte mit 24° als gemäßigt bezeichnet werden können. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 500 bis 600 Millimeter, die Sonnenscheindauer beläuft sich auf 2.100 Stunden.

 

Historische Belege für Weinbau gehen auf Funde bis in das Neolithikum zurück. Aus dem 4. Bis 1. Jahrhundert v. Chr. datieren Münzen und Schmuckstücke. Das Fragment eines Behälters mit Ornamenten einer Rebe und einer Traube wurde in dem Ort Pădureni gefunden. Die durch die Reblaus zerstörten Rebgärten wurden zunächst mit Rebmaterial aus Frankreich und Algerien neu bepflanzt, später mit gepfropften Unterlagsreben aus Varsatura-Odobesti / Vărsătura-Odobești und Petresti-Focsani / Petrești-Focșani. Durch den echten Mehltau wurden erneut zahlreiche Weingärten zerstört, so dass Panciu erst wieder um 1930 seine Bedeutung zurück gewonnen hatte.

 

Die Kellereien von Panciu bieten eine recht breite Palette von Weinen an, was deren Qualität aber keinen Abbruch tut.

 

Plavaie (Plăvaie) zum Beispiel ist ein trocken ausgebauter Weißwein, gelbgrün mit einem diskreten, leicht erkennbaren Aroma. Durch Frische und Fruchtigkeit zeichnet er sich durchaud vor anderen Weinen aus.

 

Der Aligote (Aligoté) kann in guten Jahren zu den besten seiner Kategorie gezählt werden. Das typisch würzige des jungen Weins führt durch Fassausbau und insbesondere Alterung in der Flasche während einiger Monate zu einem leicht reduktiven Bouquet. Das erdige Aroma, das man dem Aligoté manchmal zuschreibt, ist bei korrekt angewandter Technik nicht zu bemerken.

 

Weine aus Feteasca Alba (Fetească Albă) zählen zu den hochwertigen trockenen Kreszenzen; in guten Jahren bildet das Traubengut sehr gute Voraussetzungen für die Herstellung von Schaumwein. Das gilt ebenso für die Feteasca Regala (Fetească Regală) sowie die Feteasca Neagra (Fetească Neagră) für die Verarbeitung von Rosé Sekt.

 

Sauvignon Blanc wird in Panciu ebenso erfolgreich an- und ausgebaut wie Welschriesling, der dank seiner markanten Fruchtigkeit auch für die Bereitung von Schaumwein geeignet ist.

 

Aus Babeasca Neagra (Băbească Neagră) wird gewöhnlich Alltagswein hergestellt, nur in sehr guten Jahren ergibt die Sorte Qualitätsweine. Rubinrot, strahlend, aber wenig intensiv. In der Nase rustikal, entspricht das Aroma demjenigen von jungen Reben. Am Gaumen tritt insbesondere seine Frische hervor.