Weinbaugebiet Iasi, rumanisch Iași

Südöstlich von Cotnari liegt der Weinbaubereich Iasi (Iași) mit der gleichnamigen Stadt im Zentrum. Iasi (Iași) ist die historische Hauptstadt der Moldau und eine der größten Städte Rumäniens mit 350.000 Einwohnern. Sie gilt als die heimliche Kulturhauptstadt des Landes, schließlich wurden hier das erste Theater und die erste Universität Rumäniens eingerichtet. Wein wird auch hier seit langem angebaut, wie es Dokumente aus klösterlichen Archiven belegen. Das Volkskundemuseum im Kulturpalast von Iasi (Iași) verfügt über eine Abteilung, in der zahlreiche Gegenstände aus Weinbau und Weinbereitung der vergangenen Jahrhunderte präsentiert werden. Bedeutende wissenschaftliche Institutionen und Versuchsanstalten, die bis heute Bestand haben, wurden Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, um die Reblauskrise nachhaltig in Theorie und Praxis zu bewältigen.

 

Die „Côte de Iași“, an der sich drei Viertel der Rebgärten befinden, ist stark hügelig mit entsprechenden Hangneigungen zwischen fünf und 20 Grad. Um Erosionen Einhalt zu gebieten, wurden teilweise Terrassen angelegt. Trotz einer Durchschnittstemperatur von 9,3° (-4° im Januar, +21° im Juli), sind nicht geschützte Rebanlagen im Winter gefährdet, da in jedem dritten Jahr Temperaturen von -20° und darunter auftreten. Sonnenstunden gibt es mit einer Menge von 2.000 aber genügend, und eine ideale jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge für eine normale Entwicklung der Vegetation und die volle Reife der Trauben ist ebenfalls gegeben. Bei einer Gesamtmenge von 530 Millimetern liegt das Niederschlags-Maximum in den Monaten Mai und Juni, das Minimum fällt auf die Monate August und September.

 

Die Weine aus Iasi (Iași) sind mit geringen Ausnahmen Weißweine.

 

Allen voran steht der Feteasca Alba (Fetească Albă), der mit seiner gelb-grünlichen bis gelb-goldenen Farbe und seinem Aroma von Rebblüten zu den besten des Landes zählt.

Der im Alkoholgehalt mäßige Feteasca Regala (Fetească Regală) mit Aromen von Sonnenfrüchten besticht durch seine Frische.

 

Von den Bukettsorten wird der Muscat Ottonel im Allgemeinen trocken ausgebaut mit einem ausreichenden Säuregehalt. In günstigen Jahren, wenn der Zuckergehalt der Trauben 230 bis 240 Gramm pro Liter überschreitet, konzentrieren sich die Aromen, der Wein ist feiner mit langem Nachhall.

 

Der Bukettwein aus der einheimischen Tamaioasa Romaneasca (Tămâioasa Românească) fällt durch seine spezifische Fruchtigkeit auf. Bei betonter Säure (über vier Gramm pro Liter) und geringem Alkoholgehalt (12 Volumenprozente) gefällt seine cremige und samtige Textur, zumal wenn er länger gereift ist.

 

Ein vinologischer Event ist der Busuioaca de Bohotin (Busuioacă de Bohotin), ein Likörwein aus der uralten gleichnamigen autochthonen Rebsorte, die ihren Ursprung in der Weinbaugemeinde Bohotin hat. Purpurfarben, teilweise mit rotvioletten Nuancen, rund im Geschmack sowohl aufgrund der hohen Zuckerkonzentration der Trauben zum Zeitpunkt der Ernte als auch wegen der Anreicherung durch Mostkonzentrat und/oder Branntwein aus Wein. Man betrachtet diesen Likörwein und seine besondere Attraktivität als perfekte Einheit von Anbaugebiet, Rebsorte, Technik der Herstellung und Wein selbst. An aromen bietet er die Reife der Traube zum Zeitpunkt der Ernte, wenn der Wein jung ist, und sofern er in Holzfässern länger reift, nimmt das Muscat-Aroma zugunsten von Alterstönen ab. Der Stärke an Alkohol, Zucker, Säure, getrockneten Früchten und die Harmonie dieser Elemente untereinander lassen nichts zu wünschen übrig. Am Gaumen ist er weich und mächtig mit einer leichten Bitternote zum Finale.