Weinbaugebiet Sebes-Apold / Sebeş-Apold

Dieses Anbaugebiet liegt im Südwesten des Transilvanischen Plateaus in den hügeligen Niederungen der namensgebenden Städte Sebeş und Apold. Es handelt sich um die am südlichsten gelegenen Weinberge des Plateaus, das heißt an der Nordflanke der Süd-Karpaten. Das Relief stellt eine Folge von Hügelketten dar, die zwischen 500 bis 600 Meter und 250 bis 300 Meter hoch liegen und teilweise steile Hänge mit Neigungen zwischen fünf und 15° aufweisen. Die Anlage von Terrassen und anderen Maßnahmen gegen Erosion waren also notwendig.

 

Das Klima der Region ist gemäßigt kontinental mit einigen den Weinbau gefährdenden Extremen in den Talsohlen. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt zwischen 9,2° und 9,5° mit monatlichen Tiefstwerten von -3,3° im Januar und Höchstwerten von 20,8° im Juli. Aber dennoch gibt es Gefahren im Winter, wenn die Temperaturen unter -20° sinken und die Widerstandskraft der ungeschützten Rebe an ihrem Ende ist – und das passiert in etwa alle drei Jahre. Die Sonnenscheindauer beläuft sich auf gut 2.000 Stunden, die Niederschläge liegen bei etwa 600 Millimetern.

Weinbau wird hier seit Urzeiten betrieben. Ganze Behälter und Fragmente aus Keramik wurden an verschiedenen Stellen des Anbaugebiets gefunden – mit Ornamenten von Rebschößlingen, Weinblättern und Trauben in stilisierter Form. Ähnliche Dekorationen hat man auf Grabplatten  in Kirchen oder an Säulen aus Holz gefunden. Die Besiedlung der Gegend durch die Sachsen, in der Umgebung von Sibiu (Hermannstadt) hat zu einer Intensivierung des Weinbaus sowie zu einer Bereicherung an Rebsorten geführt, die aus Deutschland eingeführt wurden.

 

Zum sehr guten Ruf, den dieses „Land des Weins“ genießt, hat Sebeş-Apold mit seinen Weißweinen kräftig beigetragen. Beispielsweise mit dem hier gekelterten Feteasca Regala / Fetească Regală, der bei mäßigem Alkoholgehalt mit kräftiger Säure aufwarten kann.

 

Feteasca Alba / Fetească Albă mit seinem floralem Duft und einem Hauch von Honig beeindruckt durch eine selten anzutreffende Finesse; das ausgeglichene Verhältnis Restzucker – Alkohol – Säure verleiht ihm eine Harmonie, die seine Einzigartigkeit ausmacht. Die geschmeidige und cremige Textur machen ihn zu einem der besten Vertreter des Anbaugebiets.

 

Der in Transilvanien häufig angebaute Iordana dient meist als Grundwein, aus dem die Kellermeister Schaumwein herstellen. Aber auch als Solist ist er beliebt. Reich an Säure und nicht alkoholstark, bewahrt er etliche Zeit seine gelb-grüne Farbe. Ohne den Anspruch eines Top-Weins hat er seine Liebhaber, die ihn jung wegen seiner Fruchtigkeit schätzen.

 

Pinot Gris, der häufig im Mischsatz mit Pinot Blanc angebaut und auch so gekeltert wird, ist vor allem als junger Wein wegen seines Aromas von Akazienblüten geschätzt – mit einem harmonischen Verhältnis von Säure, Alkohol und Extrakt. Trocken wird er gerne als Grundwein für die Sektverarbeitung verwandt; häufig halbtrocken oder halbsüß ausgebaut, besitzt er alle Eigenschaften eines Grand Cru.

 

Obwohl der Welschriesling (Riesling Italian) mit seiner grün-gelben Farbe, die bei reduktivem Ausbau lange Zeit erhalten bleibt, ein eher neutraler Wein ist, gewinnt sein spezifisches Aroma ihre Besonderheit, die dieser Rebsorte zukommt. Bei einer harmonischen Konstitution lässt er eine gewisse Fruchtigkeit erkennen, die ihn auf angenehme Art und Weise in seiner Einzigartigkeit von anderen Weinen unterscheidet. Die leicht säuerliche Note am Gaumen macht ihn attraktiv und verleiht ihm Persönlichkeit. Angeboten wird Welschriesling in zahlreichen Geschmacksrichtungen, wobei die trockene Variante als die beste bezeichnet werden kann.

 

Traminer Roz erscheint im Glas gelb mit grünen Reflexen; wenn eine Maischegärung durchgeführt wird, geht seine Farbe in gold-gelb oder sogar in rosé mit Reflexen von Altgold über. Angenehm in der Nase, mit Traubenaromen und einer leichten Nuance von reifer Banane. Traminer Rosé ist ein ausgewogener Wein, der manchmal ein Hauch von Wärme vermittelt – dank eines höheren Alkoholgrads – und sich durch Körper, Komplexität und Tiefe auszeichnet. Er wird trocken bis süß angeboten. Durch Reife und Alterung gewinnt er ein charakteristisches Bukett, ohne seine anfängliche fruchtige Note zu verlieren.

 

Sauvignon Blanc hat ein attraktives Aroma nach Paprika, bitter-süß am Gaumen mit überzeugender Frische und Fruchtigkeit, maßvoller Säure, wenn er jung ist; gereift erlangt er Noten von trockenen Früchten und manchmal von Melonen, was ihn deutlich von anderen Weißweinen unterscheidet. Der mäßige Alkoholgehalt sowie der hohe Gehalt an Glycerin und Extrakten verleihen ihm Persönlichkeit, Raffinesse und Charme.

 

Die Bukettsorte Muscat Ottonel, strohgelb mit grünen Nuancen und nach Alterung golden, hat Duftnoten von ausgereiften Trauben, die nach einigen Jahren der Alterung deutlicher hervortreten. Das für diesen Wein typisch samtige Mundgefühl macht seine Attraktion aus, insbesondere wenn er halbtrocken oder mittelsüß angeboten wird.

 

Zur selben Region gehören auch die Weinbaugebiete Aiud und Lechința (Lechnitz).