Weinbauregion Banat

Das Weinbaugebiet Banat liegt im Südwesten des Landes, in einem Dreieck, das Tal des Mureş im Norden, das Banater Bergland im Osten und die Grenze zu Serbien im Süden. Das Weinbaugebiet Banat ist unterteilt in sieben voneinander unabhängigen Zentren, Dealurile Oraviței, Moldova Noua, Jamu Mare, Teremia, Recaş / Rekasch, Silagiu und Tirol. Unabhängig soll hier im Sinne der Entfernung voneinander heißen, nicht jedoch in Bezug auf die relativ gleichartigen Bedingungen für den Weinbau.

 

Schriftliche Zeugnisse über die Weinbaugemeinden gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück. So zum Beispiel wird Recaş 1319 erstmals genannt, 1359 als „Rycas“, 1470 ist es ein Marktflecken (oppidum). Silagiu existiert mindestens seit 1470 und wird später in die Stadt Buzias / Buziaş integriert, die sich zur Zeit der römischen Kolonisation Ahibis nannte. Die Weinbaugemeinde Tirol ist namentlich seit 1813 dokumentiert, unmittelbar nach der Besiedlung von Bauern aus Tirol. Teremia wird erstmals in einer Karte des österreichischen Grafen Mercy im Jahre 1723 erwähnt. Im 18. Jahrhundert brachte die österreichische Königin Maria Theresia dann die heute sogenannten Banater Schwaben ins Land, die den Weinbau stärkten und wesentlich zur Entwicklung des rumänischen Weinbaus beitrugen. Deutsche Siedler, die hier im 18. Jahrhundert Land erhielten, waren verpflichtet, einen gewissen Anteil ihres Besitzes mit Reben zu bepflanzen. Mit Ausnahme der Weinbaugemeinde Teremia, wo fast nur Weißwein produziert wird, besteht der Rebsortenspiegel im Banat sowohl aus weißen als auch aus roten Sorten. Dank des mediterranen Klimas gedeihen hier hervorragende Qualitätsweine. Rumänien gehört prinzipiell zur gemäßigten Klimazone im Bereich der Westwindzone und liegt auf demselben Breitengrad wie Frankreich.

Die Weinbauregion Banat verfügt über eine Rebfläche von 4.913 Hektar mit einer Weinproduktion von 39.568 Hektoliter. Quelle: APEV

 

Cabernet Sauvignon wird in fast allen  Bereichen des Banats erfolgreich angebaut. Mit seinem Aroma nach vollreifer Traube, ergänzt um eine leichte Nuance von Vanille, seinem Geschmack, seinem kräftigen Körper zählt er zu den besonders attraktiven Weinen. Am Gaumen sind Alkohol, Extrakt und Glycerin gut ausbalanciert. Der Wein hat Kraft so dass ihn alle Parameter zu einem Wein für anspruchsvolle Genießer machen.

 

Pinot Noir wurde dank seiner Aromen zunehmend beliebter. Der Pinot Noir aus Banat ist ein außerordentlicher Repräsentant des wahren Potenzials der Rebsorte und dem günstigen klimatischen Umfeld, aus dem er stammt. Die Farbe ist sehr intensiv und der Wein erscheint runder und cremiger, so dass Weinexperten  dem Pinot Noir viel eher als dem Cabernet Sauvignon das Zeugnis ausstellen, den wahren Ausdruck des Terroirs widerzuspiegeln.

 

Merlot wird im Banat auch sehr häufig angebaut. Seine organoleptischen Eigenschaften – Farbe, Aromen und Geschmack – erfüllen alle Voraussetzungen für höhere Qualitäten eines Weins, der Premiumcharakter hat.

 

Cadarca wird in bedeutendem Umfang angebaut. Sowohl nach seiner Qualität als auch wegen seiner traditionellen Verarbeitung in Recaş muss man ihn beachten. Seine kirschrote Farbe und seine Aromen ähnlich dem Cadarca aus Minis lassen dennoch seine Typizität erkennen, die das Anbaugebiet Recaş besser als eigenständiges und individualisierbares zu unterstützen vermag. Es war nie ein Fehler, ihn zu den besten Rotweinen des Banats zu zählen.

Burgund Mare hat alle Charakteristika eines sehr guten Weins. Rubinrot im Glas, Nase und Geschmack gut ausbalanciert, so dass er in guten Jahren dem Pinot Noir qualitativ sehr nahe kommt.

 

Feteasca Neagra / Fetească Neagră die wohl bekannteste Autochthone rumänische Rebe wird inzwischen auch in Banat erfolgreich angebaut. Viele nationale als auch internationale Auszeichnungen bestätigen die erfolgreiche Entwicklung dieser Rebe die gerne trocken und halbtrocken ausgebaut wird.

 

Sauvignon Blanc wird trocken, halbtrocken und sogar lieblich ausgebaut. In jedem Fall ist er ein qualitativ hochwertiger Wein, den es zu trinken großes Vergnügen bereitet. Sein attraktives Aroma nach Paprika mit überzeugender Frische und Fruchtigkeit maßvoller Säure, erlangt er Noten von frisch geschnittenem Gras und manchmal von Melonen was ihn deutlich von anderen Weißweinen unterscheidet.

Welschriesling oder Riesling Italian wurde in letzter Zeit aufgrund seines höheren Säuregehalts sehr geschätzt. Mit seiner sauberen Frische setzt er sich von vielen Weinen positiv ab. Mit durchschnittlichen Alkoholgehalt und genügend Extraktgehalt ist der Welschriesling fruchtig und attraktiv. In der Nase fein leicht rauchige Noten, wie es der Rebsorte zukommt. Anderseits ist sein Bukett streng, komplex und reichhaltig, zumal wenn er ein oder zwei Jahre auf der Flasche gereift ist.

 

Creața de Banat, Majarca und Steinschiller sind Sorten für Tafelweine, deren Namen eng mit dem Banat in Verbindung stehen, insbesondere wenn sie aus Teremia stammen, im westlichsten Teil Rumäniens. Die Beliebtheit der Weine vor Ort ist beeindruckend, während sie sich im Export immer größerer Nachfrage erfreuen.

 

Feteasca Regala / Fetească Regală sehr exotisch und komplex zeigt sich diese Rebe als Aushängeschild der Rumänischen Autochthonen Weißweine aus dem Banat. Buttrig mit weißen Pfeffernoten, Zimt, Quitten mit gut eingebundenen blumigen Nuancen und einer pulsierenden Struktur. Ein fokussierter Wein der mit einer ausgewogenen Struktur von Anfang bis Ende besticht, typisch für diese rumänische Referenz Rebe. Die Fetească Regală wird im Banat am liebsten trocken oder halbtrocken ausgebaut. Diese Rebe ausgebaut von Cramele Recas war die erste Autochthone Rebe aus Rumänien die beim Wine Spectator 85 Parker Punkte erhielt.